Im Zuge der diesjährigen Aktivitäten von Europabaum begannen wir am Freitag, dem 17. Juni, pünktlich um 7 Uhr bei strömendem Regen unsere Busreise nach Neusalza-Spremberg. Auch widrige äußere Bedingungen, einige unfallbedingte Staus, konnten die Stimmung der 13 Teilnehmer nicht trüben, dank der aufheiternden Atmosphäre von 23 begleitenden Noda-Biag`r.
Als dann kurz vor unserem Zwischenstopp in Zwickau die Wolkendecke aufriss, konnten wir ohne Regenschirme ganz entspannt den interessanten Ausführungen unseres Reise(ver)führers folgen.
Wir erhielten aufschlussreiche Einblicke in die Anfänge der Entwicklung zu einer wohlhabenden Handelsstadt im 12. Jahrhundert, ihrem Niedergang im 30jährigen Krieg und dem nachfolgenden Aufschwung durch die industrielle Revolution im 19. Jahrhundert mit Kohlebergbau, Maschinen-und Textilindustrie sowie VEB Sachsenring mit der Kultmarke Trabant im 20. Jahrhundert.
Aus der mittelalterlichen Blütezeit stammen die meisten Sehenswürdigkeiten: das Rathaus, das Gewandhaus, die Katharinenkirche, das Kornhaus und Schloss Osterstein. Nicht zuletzt erinnern Porträtstatuen an die großen Zwickauer Thomas Münzer und Robert Schumann. Heute kämpft die 90 000 Einwohner-Stadt mit Strukturwandel und Abwanderung.
Um ca.18 Uhr erreichten wir das idyllische Feriendorf Schirgiswalde, das Quartier der Noda-Biag`r,
und wenig später Neusalza-Spremberg zum gemütlichen abendlichen Empfang der Stadt bei vorzüglicher Buffetverkostung.
Am Samstag machte ein Teil unserer Truppe vom Angebot eines Ausflugs nach Bautzen Gebrauch, während sich der andere Teil bei gutem Wetter um den Standaufbau von Europabaum und die Besucher des Lausitzer Genussmarktes kümmerte.
Die Führung in Bautzen, einer etwa 1000 Jahre alten reizvollen Stadt, auf einer Granitfläche oberhalb des Spreeufers gelegen, war beeindruckend: Die Wanderung durch die malerischen engen Gassen gab Einblicke in das traditionelle sorbische Kulturleben in der Oberlausitz und war gewürzt mit humorvollen Anekdoten unserer Reise(ver)führerin über vergangene Zeiten in Bautzen.
Herausragender Höhepunkt auf dem 5. Lausitzer Genussmarkt war das Platzkonzert unserer Donzdorfer Noda-Biag`r um 14 Uhr: Mit Pauken und Trompeten legten 23 „gestiefelte Kater“ mit fetzigen Rhythmen los, die die Neusalza-Spremberger teils wachrüttelten, teils nur ungläubig staunen ließen, aber vor allem Lust auf die schwäbisch-alemannische Fasnet machten.
Bis spät in die Nacht gab es zahlreiche Kontakte, intensive Gespräche zur Partnerschaft in Ost und West bei zunehmender wein- und bierseliger Stimmung.
Ein weiteres Platzkonzert am Sonntagmorgen trommelte alle Genussmarktbesucher auf den Obermarkt und stimmte auf den Sonntag ein. Die wenigen Stunden bis zur Abreise am Mittag vergingen im Flug mit Umarmungen und unserem Dank für die großzügige und herzliche Gastfreundschaft in Neusalza-Spremberg.
Der Stadt mit ihren knapp 4000 Einwohnern danken wir für die gelebte Partnerschaft und die freundschaftliche Aufnahme. Den Slogan von Neusalza-Spremberg „Stadt im Dorf- überraschend anders!“ durften wir an diesem Wochenende hautnah erleben.
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