Herbst in Riorges und im Roannais
Am vergangenen Freitag machten sich 23 Vereinsmitglieder und interessierte Bürger auf den Weg zur französischen Partnerstadt. Es galt, Riorges und das Roannais (die vom Weinbau geprägte Umgebung von Riorges) im Herbst kennenzulernen. Die große Pause nutzten wir wie üblich für den Besuch einer Sehenswürdigkeit, diesmal die Zitadelle von Belfort. Freudig wurden wir dann am frühen Abend von den Gastgebern am Rathaus in Empfang genommen und nach Hause geleitet.
Gleich am Samstagvormittag startete das umfangreiche und gut vorbereitete Besuchsprogramm des Comité de Jumelage. Zunächst ging es in den nahegelegenen Ort Chazelles, die ehemalige französische „Hauptstadt der Hutproduktion“. Beim Besuch des Museums lernten wir die komplette Produktion kennen, von der Reinigung der Kaninchen- und Hasenhaare, über deren Verfilzung bis hin zur Formung und Dekoration fertiger Damen- und Herrenhüte. Die laufende Ausstellung zeigt die Entwicklung der Hutmode vom späten Mittelalter bis heute. Am Nachmittag wagten wir dann trotz strömenden Regens einen Rundgang über den großen Käsemarkt im Städtchen Montbrison.
Der Sonntag stand überwiegend zur freien Verfügung der Gastgeber und Gäste, bevor am Abend im Bürgerhaus von Le Pontet ein zünftiger Grillabend ablief. Zwischenzeitlich hatte sich auch unser Bürgermeister Martin Stölzle der Besuchergruppe angeschlossen. Denn am Montag war im Rathaus eine Informationsveranstaltung über den Aufbau der Verwaltung in Frankreich (Region, Département, Gemeinde) im Vergleich zu Deutschland (Land, Kreis, Gemeinde) angesagt. Kompetenzen und Rechte der jeweiligen Körperschaften wurden ausführlich, jedoch nicht in allen Einzelheiten erläutert und verglichen.
Für den Nachmittag hatte das Comité de Jumelage den Besuch des Museums „Alice Taverne“ in Ambierle eingeplant. Wir gewannen einen Einblick in das dortige Leben während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Wohnungseinrichtung, Kleidung, Werkzeuge, Kindererziehung und Spielzeuge). Der Tag fand seinen Abschluss mit einer Kellerbesichtigung und anschließendem Festessen im „Clos St. Jean“. Im weiteren Verlauf kamen etliche deutsche und französische Volkslieder zum Vortrag. Wir danken unseren Freuden in Riorges für die freundliche Aufnahme, die großzügige Bewirtung und das ausgezeichnete Besuchsprogramm. Selbstverständlich erfolgte umgehend die Einladung zum Gegenbesuch.
Die Rückfahrt am Dienstag verlief nach dem gleichen Muster wie die Hinfahrt: zunächst strömender Regen, danach Auflockerung und schließlich strahlender Sonnenschein.