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Berichte aus Calasparra

Ansprache beim offiziellen Empfang des Bürgermeisters bei der Jugendbegegnung in Calasparra im Juli 2013

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

Liebe Pilar, Präsidentin des Komitees  Hermanamiento de Calasparra,

liebe Betreuerinnen und Betreuer aus dem Comité ,

sehr verehrte Gasteltern,

liebe Jugendliche aus Calasparra, Riorges, Neusalza-Spremberg und Donzdorf,

Im Namen des Vorstands unseres Städtepartnerschaftsvereins Europabaum Donzdorf möchte ich mich zunächst bei Ihnen, lsehr geehrter Herr Bürgermeister Jesus Navarro-Jimenez, für den freundlichen Empfang in Ihrer Stadt und in diesem Haus bedanken. Heute ist der Tag der Begrüßung, aber wir können an diesem Tag schon auf eine herrliche Zeit zurückblicken, die wir gemeinsam erleben durften und wir freuen uns natürlich sehr auf die uns noch bleibende Zeit. Der Abschied kommt früh genug….

Das Spanische Komitee hat ein sehr ernstes, sinnvolles und bedeutendes Thema für die EU-Jugendbegegnung ausgewählt: Die Jugendarbeitslosigkeit in Europa, von der leider  u.a. die Jugendlichen in Spanien und Frankreich stark betroffen sind. Wie können sie sich selbst  in den Arbeitsmarkt integrieren, welche Eigenschaften müssen gestärkt werden, um die schwierige Situation zu bewältigen und die Arbeitslosigkeit der Jugendlichen zu beenden, was letzten Endes wieder zu einem stärkeren Europa führen wird.

Durch die von unverantwortlichen Spekulanten und nur an ihren  eigenen Profit denkenden Bankern ausgelöste Weltwirtschaftskrise hat sich leider vieles in Europa verändert. Europa droht auseinander zu brechen. Die nördlichen Länder leiden weniger durch die Krise, die südlichen sind stark betroffen. Jetzt heißt es zusammenzuhalten, wie in einer privaten Familie auch. Einer hilft dem Anderen, der Stärkere dem Schwächeren, Fördern und Fordern, aber nicht Überfordern– ohne Hochmut und Arroganz, wie es so mancher Politiker in Deutschland hin und wieder gezeigt hat. Solidarität heißt das Gebot der Stunde und das genau ist u.a. die Tugend, die die Europäische Union mit dem Programm Jugend in Aktion fördern will.

Solidarität bedeutet nicht nur, sich in die Situation der Anderen hinein zu versetzen und sein Bedauern zu äußern. Nein, Solidarität bedeutet vor allem, dem Schwächeren mit Sensibilität, Rücksicht, und Verständnis konkrete Hilfsmaßnahmen und Strategien aufzuzeigen, wie er seine Lebenssituation verändern und verbessern kann.

Die Verantwortlichen des Partnerschaftskomitees haben mit viel Engagement und Kreativität ein pädagogisch und didaktischhervorragend durchdachtes Programm aufgestellt, das es ermöglichen wird, diese Solidarität zu entwickeln bzw. weiter zu entwickeln. Interaktive Vorstellungsphasen am ersten „Arbeitstag“, gemeinsame Freizeitaktivitäten, das Kennenlernen verschiedener Wasser-Sportarten am Meer, Bootsfahrten im Canon de Almadenes Calasparra wechselten sich ab mit intensiven Workshop-Phasen, in denen den Jugendlichen in national gemischten Gruppen neben der Vermittlung von Basiswissen für Unternehmensgründungen Fähigkeiten bewusst gemacht worden sind, die für jeden Menschen wichtig sind, vor allem in Zeiten einer Krise: Eigeninitiative, Mut, das Bewahren eines gesunden Selbstwertgefühls, Kreativität, Phantasie und die Fähigkeit und Bereitschaft der Flexibilität und Mobilität. Europabaum möchte allen Verantwortlichen seine Hochachtung für die Ausarbeitung dieses wertvollen Projekts aussprechen.

Der Verein Europabaum Donzdorf wird die Nachhaltigkeit dieses Projektes unterstützen, in dem wir Hilfen anbieten, z.B. durch die Vermittlung von Arbeitsstellen, Ausbildungsstellen, Praktika und dem Angebot kostenloser Deutsch- Sprachkurse durch Mitglieder unseres Vereines. Wir reden nicht nur, sondern wir werden auch handeln. Unser Bürgermeister Martin Stölzle hat ebenfalls seine Unterstützung zugesagt, denn in Deutschland fehlt es an Fachkräften (z.B. Ingenieuren, Metall-Facharbeitern, Pflegekräften, Erziehern in Kindertagesstätten).

Ihr, die Jugendlichen, und Sie, liebe junge Erwachsene in Calasparra, müssen aktiv werden und die notwendige Mobilität aufbringen. Das Verlassen der Heimat ist schwer, muss nicht für immer sein, aber es ist ein wichtiger Schritt, der in naher Zukunft neue Perspektiven, neue Chancen eröffnen kann. Alicante-Stuttgart sind nur zwei Flugstunden voneinander entfernt – und die Region Stuttgart ist eine der wirtschaftlich stärksten in Deutschland (Porsche, Daimler-Benz, Stihl, Bosch usw.).

Die Ansprechpartnerin in Calasparra ist Pilar Garcia, die Präsidentin des Komitees, Teresa Salinas oder andere Mitglieder. Sie leiten Ihre Anfragen an den Vorstand von Europabaum weiter.

 

Zum Schluss möchte ich meinen Dank an die Gastfamilien aussprechen für die herzliche und liebevolle Aufnahme der Jugendlichen und Betreuer.

Ihre Gastfreundschaft hat uns alle tief berührt und wir sind froh, dass wir noch ein bisschen bleiben dürfen.

Danke auch nochmals an das spanische Komitee und alle Helfer vor Ort:

Muchas gracias, viva Espania, viva Europa.

 

Verfasserin: Angelika Weber, Vorstandsmitglied Europabaum Donzdorf